Heilige Lieder – Neffen, Nichten & Geschichten
Eine Dokumentation von Fanz für Fanz
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WAS WIR SIND, SIND WIR ZUSAMMEN

Der B.O.S.C. e.V. ist der offizielle Fanclub der 1980 gegründeten Rockband Böhse Onkelz. 2019 wird dem Club mit neuer Ausrichtung und neuem Team neues Leben eingehaucht.Stand das S im alten B.O.S.C. für Support, spiegelt es heute den neuen Schwerpunkt wider, der im sozialen Engagement liegt.

Stephan Weidner über den B.O.S.C.

Der B.O.S.C. ist tot, lang lebe der B.O.S.C.

Der B.O.S.C. war lange Jahre eine Institution für und unter den Fanz, er war ein Heimathafen, eine Brücke, eine Zuflucht. Mit unserer Band hatte man mitunter bekanntlich ja nicht allzu viele Freunde. Auch deshalb war der Club für viele eine zentrale Anlaufstelle, um intensiver in den Onkelz-Kosmos und unsere Aktivitäten vordringen zu können. Was uns dieser Club bedeutet hat, brauchen wir Euch wohl nicht noch einmal zu erklären. Er war eine Herzensangelegenheit für Tausende und hatte mit Ralf Werner ein echtes Unikat und eine echte Seele an der Spitze.

Wir erinnern uns mit Freude und Stolz an die zwei Dekaden des Clubs zurück und ziehen vor Ralf und seinem Team an dieser Stelle noch einmal den Hut. Aber wir denken, es ist Zeit für neue Ideen und eine neue Ausrichtung des B.O.S.C.

Der B.O.S.C. ist tot – lang lebe der B.O.S.C.!

Wir haben alte Strukturen hinterfragt, umgeworfen, durchgelüftet und sind der Meinung, unsere Band ist so groß, dass wir auf einen reinen Fanclub verzichten und Neues erschaffen wollen. Wir finden, dass der künftige B.O.S.C. nicht mehr ausschließlich ein „Supporters Club“ für die Band sein, sondern als Böhse Onkelz „Social Club“ im sozialen Engagement seine Bestimmung haben sollte. Mehr noch, wir sehen in dieser Neuausrichtung die wahre Legitimation, den Club wieder aufleben zu lassen. Der Stein, den wir zum Rollen bringen wollen, ist mächtig. Und das, was er anschiebt, seid Ihr.

Wir denken an ein eigenes soziales Netzwerk. Buchstäblich.

In unseren Reihen befinden sich Arme und Reiche, Dienstleister und Handwerker, Pfleger und Gepflegte, Umweltschützer, Tierliebhaber, Einzelne, Tausende …Und Ihr wart schon immer gut darin, Probleme zu erkennen und auch zu handeln. Wir erinnern uns mit großer Freude an das „Fanz helfen“ Projekt und an die vielen anderen Dinge, die Ihr auf die Beine gestellt habt. Mit oder ohne uns im Rücken.

Ab jetzt mit uns. Und durch uns legitimiert.

Bisher haben wir unser Potential nicht vollständig ausgeschöpft! Jeder von uns – auch jedes Mitglied unserer Band – will sich mehr sozial engagieren, als er es bisher getan hat, und jeder von uns ist in der Lage, einen kleinen Teil seines Lebens für unsere Gemeinschaft auf dem Altar der Zusammengehörigkeit zu opfern. Also stellen wir Euch die Plattform: Das große B.O.S.C. Netzwerk. Ein Netzwerk voller unterschiedlicher Talente, Möglichkeiten und unterschiedlichster Berufsgruppen. Organisiert online, mit Webseite, Blog, Forum, Gruppen und Untergruppen. Hier könnt Ihr Projekte kreieren und vorstellen, Hilfe leisten und welche bekommen. Der Ort, an dem wir leben, wie soll der aussehen? Entscheiden können wir das, Tag für Tag, ganz alleine.

Es ist Zeit, La Familia – das Zusammengehörigkeitsgefühl, ehrliche Emotionen und Authentizität – zu beschwören und diesem Gefühl mehr Leben einzuhauchen, es auf eine andere Stufe zu heben, es noch viel mehr zu empfinden und auszudrücken als bisher geschehen, unsere Welt ein Stück zu verändern. Unsere gemeinsame Energie, unser Wille und die gemeinsame Bereitschaft zu helfen: Das sind die Flügel, die den B.O.S.C. zukünftig tragen sollen. Ich hoffe, dass mein „Vorwort“ Euch eine erste Idee davon geben kann, was wir uns unter dem neuen B.O.S.C. vorstellen.

Wir wissen noch nicht, auf wie viel Gegenliebe unsere Ideen stoßen werden. Wir können allerdings erahnen, welche Möglichkeiten wir gemeinsam haben. Denn, trotz aller Vorurteile füllen wir regelmäßig jede Rennstrecke und jedes Stadion bis auf den letzten Platz. Wir sollten uns bewusst werden, dass wir zusammen eine neutrale Macht sind, die sehr, sehr viel mehr bewegen kann, innerhalb und außerhalb der La Familia.

Stephan Weidner

ICH SEHE FLÜSSE VOLLER TRÄNEN, SEEN VOLLER LEID,
MEERE VOLLER DUMMHEIT, WAS IST LOS MIT DIESER ZEIT?
WAS IST LOS MIT UNS? ICH KANN UNS NICHT VERSTEHN
DOCH REICH MIR DEINE HAND, LASS UNS TRÄUMEN GEHN.

BÖHSE ONKELZ „ENTFACHE DIESES FEUER“

 

DER AUFBAU DES CLUBS

DIE ZIELE

Der Club soll eine Plattform bilden, auf der unterschiedliche Arten von Unterstützung angeboten werden. Unterstützung beim Helfen und Unterstützung bei "eigenen" Problemen (Depressionen, Psychosen, Boderline, Ausstieg aus extremistischen Szenen und vieles mehr). Wir möchten einen Club erschaffen, der auf verschiedenen Gebieten Stück für Stück Kompetenzen auf- und Hemmungen abbaut. Dabei sollen die Mitglieder die wirkenden Kräfte sein und maßgeblich mitgestalten, wo sie wirken möchten und für was. Integration, Inklusion, Toleranz, Hilfe zur Selbsthilfe, etc.

DIE FAMILIEN

Um lokal schneller agieren zu können arbeiten wir mit regionalen Gruppen, die wir Familien nennen. Innerhalb der Familien werden Aktionen und Projekte geplant, die Projektunterstützung steht jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Zusätzlich gibt es innerhalb der Familien die Möglichkeit im Rahmen der Nachbarschaftshilfe selbst um Unterstützung zu bitten.
Auch das persönliche Miteinander soll gefördert werden, von lokalen Partys über regelmäßige Treffen ist alles möglich.

DIE ARBEIT

Wir arbeiten für viele Themen in Arbeitskreisen. Dort können sich alle Mitglieder engagieren, das bedeutet, jedes Mitglied kann selbst aktiv an der Gestaltung des Clubs mitwirken - die Arbeit findet hauptsächlich auf der Planungsplattform des B.O.S.C. statt, läuft also webbasiert. Die Projektarbeit findet zu großen Teilen lokal innerhalb der Familien statt. Doch es gibt auch ein B.O.S.C. Projekt. Dies ist kein Projekt im eigentlichen Sinne sondern gibt vielmehr ein Thema vor, unter dem die Familien Projekte und Aktionen planen können. Außerdem werden vom B.O.S.C. Aktionen zu diesem Thema angeboten, an denen sich jedes Mitglied beteiligen kann.

DAS B.O.S.C.-PROJEKT

Das B.O.S.C. Thema zum Start ist „Inklusion“. Inklusion ist ein Menschenrecht, doch was bedeutet es überhaupt?
Das Wort Inklusion kommt vom lateinischen Wort „includere“ und wird übersetzt als „einbeziehen“, „einschließen“ oder „aufnehmen“. Je nach Kontext und Blickrichtung gibt es zu dem Begriff verschiedene ausführliche Definitionen. Im Kern geht es jedoch darum, niemanden auszuschließen und am Rand der Gesellschaft stehen zu lassen. Wir alle haben das Recht ein gleichberechtigter Teil unserer Gesellschaft zu sein und zwar ungeachtet der Gesundheit, des Kontostands, des kulturellen Hintergrunds oder der sexuellen Orientierung des Einzelnen. Der vollständigen Verwirklichung dieses Menschenrechts stehen jedoch Barrieren entgegen, egal ob diese greifbar sind oder in den Köpfen der Menschen existieren.
Hier möchten wir im B.O.S.C mit unseren Projekten und Aktionen anschließen. Der inklusive Kick in Gelsenkirchen war dafür ein erstes Beispiel. Spaß am Kicken brachte Menschen mit Behinderung und ohne Behinderung zusammen. Auch ein Engagement für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche lässt sich unter dem Stichwort Inklusion verwirklichen.
Lasst uns in einer Zeit in der immer mehr von Abgrenzung und Mauern die Rede ist gemeinsam daran arbeiten Menschen näher zusammen zu bringen.

Werde Teil der Familie