„Ich erhebe mich, um mich der Welt zu zeigen“ – und das zum Weltfrauentag. Denn heute findet zum letzten Mal die Aktion „Vesperkirche“ in Stuttgart statt. Das ist für uns noch einmal eine gute Gelegenheit, möglichst viele Leute vor der Leonhardskirche anzutreffen, die unsere Gaben aus der Licht der Hoffnung-Aktion in Empfang nehmen können. Deshalb treffen wir uns erneut im Parkhaus, jedoch etwas früher als sonst. Zum einen, damit wir bei herrlichem Sonnenschein vor der Kirche ausreichend Zeit für die Menschen haben. Zum anderen, weil Henning aus Köln zu Besuch ist, er jedoch um 16 Uhr einen Anschlusstermin hat. Also begrüßen wir ihn und uns gegenseitig. Steffi hat heute ihren Mann, der eigentlich Hosen-Fan ist, und ihre Tochter dabei. Auch Jens, der erneut Kleiderspenden im Kofferraum hat, sowie Hacki und ich, Anne, sind mit ausreichend Lebensmitteln, Kleiderspenden sowie Hygieneartikeln am Start. Außerdem unterstützt uns Sizzi, der aus Karlsruhe angereist ist.

Die drei Bollerwagen sind dann auch im Nu beladen und ausgabefertig bepackt, die Westen – Engel in Zivil-Arbeitskleidung – sind angezogen und das Team kann loslegen. Heute lassen wir die Paulinenbrücke aus. Unsere Annahme ist, dass bei diesem herrlichen Frühlingswetter die meisten vor der Kirche anzutreffen sind – was sich dann auch bewahrheitet. Die Vielfalt an Menschen, denen wir dort Gutes tun können, fasziniert mich. Egal ob alt oder jung, Menschen mit oder ohne Suchtproblematiken, Wohnungslose oder Personen, die aufstocken müssen: Alle sind hier versammelt, reihen sich vor unseren Wagen ein und nehmen, was sie gebrauchen können. Erfreuen sich an den Gaben, die wir dabeihaben, und sind dabei stets bescheiden und dankbar. Leider sind wir ratz-fatz „ausverkauft“, denn der Andrang ist groß und die freundliche Mitarbeiterin der Vesperkirche schickt die Leute raus zu uns mit dem Hinweis, dass wir draußen zusätzlich zu der von ihr angebotenen warmen Mahlzeit weitere Dinge verteilen, die im Alltag nützlich sind.

Gegen 15 Uhr können wir die Aktion erfolgreich beenden. Diesmal redet Hacki mit einem Ehrenamtlichen der Vesperkirche, der davon berichtet, dass er mit anderen regelmäßig in Cannstatt warmes Essen verteilt. Wir sollen doch gerne einmal dazu kommen – mit Kleidung und Hygieneartikeln – um den Leuten dort zusätzlich helfen zu können. Es wird sich zeigen, wie wir dies bei zukünftigen Aktionen einbauen können.

Tina, Steffis Tochter, verteilt ihre selbstgebastelten Giveaways an die dortigen Frauen anlässlich des Weltfrauentags. Dies zaubert den Empfängerinnen sowie Tina jeweils ein Lächeln ins Gesicht. Henning hat einen Merch-Pulli zur Aktion mitgebracht, der in die Hände einer jungen Frau wandert, die ihm dankend um den Hals fällt. Das hat Henning wohl so nicht erwartet – vor lauter Überraschung hat er prompt ein fettes Lachen im Gesicht. Sizzi ist in das Gespräch mit einem älteren Herrn vertieft, was wiederum eindrucksvoll zeigt, dass es uns nicht ausschließlich um die Materialien geht, die wir unter die Menschen bringen. Sondern dass die gespendete Zeit, das offene Ohr und die – manchmal tröstenden, manchmal motivierenden – Worte nicht minder wichtig sind.

Pünktlich um 16 Uhr trennen sich unsere Wege. Ein Teil von uns geht gemeinsam essen, Henning zu seinem Anschlusstermin in Cannstatt und Hacki und ich müssen ebenfalls vor dem Abschlussessen aufbrechen, da ein familiärer Termin ansteht. Dennoch haben wir bereits den Folgetermin für die nächste Aktion festgelegt, denn auch im April möchten wir den in Stuttgart Ansässigen social begegnen und etwas Licht und Hoffnung verteilen.

Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder sogar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.