Das ehemalige Zentrum des Kohleabbaus und der Stahlindustrie, die „Stadt der 1.000 Feuer“ – nicht nur ein Spitzname, der eng mit der Geschichte von Gelsenkirchen verbunden ist und eine prägende Phase bei der Verkorkung von Kohle beschreibt, sondern auch als inoffizielles Markenzeichen gilt. Da es in der Stadt selbst und umliegenden Regionen sehr viele Kokereien gab, bot sich in der Nacht ein beeindruckendes und zugleich beunruhigendes Bild: unzählige leuchtende Flammen, die den Himmel erhellten, es wirkte, als würden hier tausende von Feuern brennen.

In einem anderen Kontext brennen auch wir, jedoch für eine Herzensangelegenheit, und lassen daher heute das Licht der Hoffnung im zentralen Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen aufleuchten, ein Licht im Herzen notleidender Menschen. Ein solches Licht kann nicht nur durch materielle Unterstützung entstehen, sondern auch durch ehrliche Gespräche, Zuhören und Mitgefühl. Es ist die Erinnerung daran, dass hinter jeder Herausforderung eine Geschichte steht und dass Hoffnung ein grundlegendes Bedürfnis ist, das uns alle miteinander verbindet. Vielleicht genügt manchmal ein kleiner Moment der Menschlichkeit, um bei jemandem ein solches Licht zu entzünden.

Es ist soweit, in Begleitung meines Sohnes Quentin treffe ich, Frank, mich mit Annika und Stevi wie immer im Parkhaus am Bahnhof– ein guter Ausgangspunkt für unsere übliche Route.

Das Wetter spielt leider nicht so gut mit, wie erhofft, aber zumindest bleibt es trocken. Unsere Tour starten wir über die belebte Bahnhofsstraße, weiter über den Heinrich-König-Platz und schließlich zum Alfred-Zingler- Platz. Diese Strecke ist uns vertraut und wir wissen, wo wir Menschen treffen, die unsere Unterstützung gut gebrauchen können.

Unterwegs und an anderen festen Stationen freue ich mich, sowohl neue Gesichter als auch viele bekannte wiederzusehen. Es ist immer wieder berührend, die Geschichten der Menschen zu hören und ein kleines Stück ihres schweren Weges, der Erinnerung, mit ihnen zu teilen. Diesmal haben wir besondere Aufmerksamkeiten dabei: Onkelz–Schals. Die Freude darüber ist groß! Einen besonders schönen Moment erleben wir, als die Beschenkten spontan den REWE-Vorplatz mit Onkelz-Musik aus einer Bluetooth-Box beschallten – ein kleiner Moment Lebensfreude.

Die Dankbarkeit, die uns entgegengebracht wird, ist erneut überwältigend. Viele sprechen bereits ihre Vorfreude auf unseren nächsten Besuch aus, was uns natürlich sehr motiviert. Es ist die direkte positive Rückmeldung, die unsere ehrenamtliche Arbeit so wertvoll macht.

Auch auf unserem Rückweg können wir noch einige Menschen erreichen und ihnen eine kleine Freude bereiten. Besonders gut kommen diesmal wieder die Pflaster an, die wir verteilen. Gerade für Menschen, deren Schuhwerk nicht ideal ist, sind solche Kleinigkeiten oft eine große Hilfe. Und da Ostern vor der Tür steht, haben wir noch eine besondere Überraschung im Gepäck: Osterhasen aus Schokolade am Stiel.

Den Abend lassen wir traditionell gemütlich bei einem Döner ausklingen, für uns alle ein schöner Abschluss des Tages. Wir freuen uns schon sehr auf unseren nächsten Einsatz – hier in Gelsenkirchen.

Für mich war es wieder ein erfüllender Tag, der einmal mehr gezeigt hat, wie wichtig es ist, hinzusehen und im Rahmen der Möglichkeiten zu helfen. Die kleinen Gesten haben oft eine große Wirkung.

Glück auf!

Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder sogar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.