„Es hat Hände, die beschützen“ – An einem Samstag Mitte Juni treffe ich, Christine, mich um 15 Uhr mit Henning im Parkhaus am Döppersberg in Wuppertal, um die mitgebrachten Utensilien in zwei Bollerwagen zu verstauen. Zu unserer Freude kommt überraschend Marco dazu, der ebenfalls massig Spenden und einen Bollerwagen mitbringt. So sind wir gut gerüstet für unser Vorhaben.
Da heute mehrere Demos in Bahnhofsnähe stattfinden, ist das Polizeiaufgebot hoch. Trotzdem bleibt alles friedlich. Kaum aus dem Bahnhof kommend, treffen wir den ersten Mann, der sich besonders über Kaltgetränke freut. Ein paar Meter weiter sitzt auch wieder die Dame mit dem Schlumpf, die wir bei unseren letzten Aktionen nicht angetroffen hatten. Sie kommt freudig auf uns zu und wir führen eine „Rundumversorgung“ durch. Dies lockt weitere bedürftige Personen an, denen wir viel Gutes tun können.
Weiter geht es zum Wuppertaler Hotspot. Zunächst halten wir uns vom Konsum- und Umschlagplatz in einiger Entfernung, jedoch in Sichtweite auf. Einige Personen bemerken uns und werden nach Wunsch bedient. Als es ruhiger wird, gehen wir doch noch direkt zu den Konsumierenden, die uns freundlich begrüßen und das Angebot von Essen und Getränken gerne annehmen. So gehen innerhalb von zwei Stunden 48 Terrinen, 25 Nudelpakete, 25 Fischkonserven und 30 Süßigkeitenbeutel in dankbare Hände. Und natürlich die Dinge aus den anderen Bollerwagen. Auch Mineralwasser ist aufgrund der Wärme sehr gefragt.
Besonders im Gedächtnis bleibt uns eine Frau, die deutlich unter dem Einfluss von Substanzen steht und deswegen zwischendurch etwas anstrengend wird, aber wenn sie kurz ihre klaren Momente hat, dennoch unheimlich dankbar ist. Auch führen wir heute wieder einige längere Gespräche und treffen viele bekannte Gesichter. Oftmals erhalten wir großes Lob für die Aktion, ein Danke ist bei den meisten Bedürftigen hier in Wuppertal selbstverständlich. Ein Mann versichert mir, dass wir im Hotspotbereich keine Angst zu haben brauchen, denn alle seien froh über unsere Anwesenheit, und deshalb beschütze uns jeder, wenn es zu Unmut kommt. Zwei Männer erhalten noch Merchshirts von uns und freuen sich riesig.
Um 17 Uhr sind wir ziemlich leergefegt, bringen die Bollerwagen und Kannen in die Autos und lassen die erfolgreiche Aktion bei einem Snack Revue passieren.
Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder sogar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.