„Berlin, Halleluja Berlin!“ erklingt es stets nach Toren der Eisbären Berlin in der Arena nahe dem Ostbahnhof in der Bundeshauptstadt. Dass es aber gerade in der Nähe eben jenes Ostbahnhofs auch eine ganz andere Seite gibt, in der die Menschen nichts zu feiern haben, erleben wir erneut an einem sonnigen, aber bitterkalten Februarsamstag.

Krankheitsbedingt sind wir leider zu dieser Berliner Ausgabe des Lichts der Hoffnung stark dezimiert, aber auch zu fünft, mit Martin, Heiko, Nancy, Holger und Henry, werden wir einiges bewirken. Mit vollbepackten Bollerwagen – vor allem Heißgetränke, Lebensmittel und Kleidung haben wir dabei – starten wir unsere gewohnte Runde rund um den Bahnhof. Allerdings beginnt unsere Aktion, im Gegensatz zu sonst, eher verhalten. Zwar können wir punktuell einige Personen, darunter auch das ein oder andere bekannte Gesicht, versorgen. Der sonst übliche Ansturm bleibt jedoch zunächst aus. Erst nachdem wir uns längere Zeit an einem Punkt positionieren, kommen mehrere Bedürftige auf uns zu. Darunter auch eine junge schwangere Frau, die wir vor allem mit Kleidung ausstatten.

Auf der Rückseite des Bahnhofs treffen wir einen Bedürftigen an, der auf die Frage, ob er etwas benötige, antwortet, dass er nicht obdachlos sei. Es ist ihm wichtig, das zu betonen, denn bis vor einiger Zeit war er das noch. Nun lebe er in einer Wohnung und gehe arbeiten. Eine Geschichte, die uns Hoffnung gibt, Hoffnung, dass es einen Ausweg aus der Bedürftigkeit gibt, zumindest für den einen oder die andere. Wir freuen uns sehr, eine solche Lebensgeschichte zu hören.

Nach einem kurzen Zwischenstopp, um die bereits gut geleerten Bollerwagen wieder aufzufüllen, machen wir uns auf den Weg zum Alexanderplatz. Auch hier treffen wir einige Bedürftige an, denen wir mit Lebensmitteln und Kleidung unter die Arme greifen können. Aber selbst das ist nicht immer notwendig: Einem älteren Herrn, der allem Anschein nach lediglich Redebedarf hat, machen wir die größte Freude damit, dass wir ihm bereitwillig zuhören. Bedürftigkeit hat viele Facetten, nicht nur Mangel an Nahrung und Kleidung, sondern eben auch Mangel an sozialen Kontakten und zwischenmenschlicher Interaktion.

Auf dem Rückweg verteilen wir dann in der Nähe des Ostbahnhofs noch die restlichen frischen Lebensmittel und machen uns anschließend auf den Heimweg.

Schlussendlich haben wir an diesem Tag ca. 60-70 Menschen versorgt und diesen Bedürftigen in Berlin hoffentlich für einen kurzen Moment ein kleines „Halleluja“ auf die Seele gezaubert.

Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder sogar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.