Zum ersten Mal brennt die Flamme unseres Lichtes der Hoffnung in Berlin! Und es ist kein kleines Licht – nein! Ganze acht Mitglieder mit vier Bollerwagen und jeder Menge Secondhand-Kleidung haben sich zum ersten Mal in der deutschen Hauptstadt versammelt, um diese soziale Aktion durchzuführen.



Zuerst geht es rund um den Ostbahnhof. So können wir alle möglichen Kleidungsstücke unter die Leute bringen, um dann die Wagen wieder zu beladen, denn einen Großteil der Kleiderspenden haben wir in den Autos bunkern müssen. Am Ostbahnhof können wir etwa 20 Menschen versorgen – nicht nur mit Kleidung, sondern auch mit warmen Getränken und Hygieneartikeln. Hier treffen wir Conny. Sie erzählt, dass sie heute aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Sie freut sich sehr über den Schokoladenweihnachtsmann, den wir ihr schenken. „Das ist wohl die schönste Entlassung, die man sich vorstellen kann“, sagt sie.



Dann machen wir uns auf den Weg zum „Alex“. Auf dem Weg dorthin müssen wir allerdings Bananen, Fischkonserven, Eier, Brot und Käse nachkaufen, da uns diese Lebensmittel aufgrund der großen Nachfrage ausgegangen sind. Wir treffen auf einen Bedürftigen, dessen Rucksack letzte Nacht gestohlen wurde. Er fragt uns, ob wir einen Rucksack für ihn hätten. Da wir keinen Rucksack vorrätig haben, räumt unser Heiko kurzerhand seinen aus und gibt ihn dem Bedürftigen. Dazu bekommt er noch einen Onkelz-Schal. Henning unterhält sich noch eine Weile mit ihm, bevor wir weitergehen. Anschließend fahren wir mit der Bahn zum „Alex“ und stellen fest, dass dort ein großes Gedränge herrscht. Weihnachtsmarktbesuchende und Bedürftige sind bunt gemischt – aber die einen nehmen die anderen kaum wahr. Also kümmern wir uns um die Unsichtbaren und bekommen von ihnen den Tipp, doch mal unter den nahe gelegenen S-Bahnbrücken nachzuschauen. Wir lassen uns das nicht zweimal sagen und machen wir uns auf den Weg. Unter der ersten Brücke sehen wir ein Zeltlager – auf Europaletten gebaut, damit die Kälte nicht zu sehr von unten kommt – teilweise sogar mit Lichterketten geschmückt. Die Menschen, die wir dort treffen, freuen sich über unsere Mitbringsel – vor allem über die warmen Socken und die Unterwäsche.



Auf dem Weg zur letzten Brücke spricht uns eine Frau an, die dort mit ihrer Band Straßenmusik macht. Sie interessiert sich für unsere Aktion, fragt, in wessen Auftrag wir das machen und was die Beweggründe der einzelnen Mitglieder sind, an der Aktion teilzunehmen. Sie erzählt uns, dass die Band und der Verein, in dem sie Mitglied ist, sich auch für humanitäre Zwecke einsetzt. Am Ende unseren Gespräches betet sie noch für uns. Wir ziehen weiter, um an der letzten S-Bahn-Brücke auf das nächste Zeltlager zu stoßen. Hier erfahren wir, dass am Vortag ebenfalls eine Gruppe von Helfern unterwegs war, so dass die Bedürftigen hier im Moment keine Lebensmittel benötigen.



Da wir hier nicht viel zu tun haben, machen wir uns auf den Weg zur Friedrichstraße. Dort angekommen, versorgen wir ein Pärchen mit ihren Vierbeinern mit Hundefutter und warmer Mahlzeit für die Hundebesitzer.



Mittlerweile ist es 17 Uhr. Wir beschließen, dass wir jetzt getrost Feierabend machen können, da es schon dunkel ist. Wir verabschieden uns von einigen Mitgliedern, die nicht aus Berlin sind und deshalb in ihr nahegelegenes Hotel fahren. Der Rest von uns geht zurück zum Ostbahnhof, da dort auch die Autos geparkt sind. Hier machen wir noch einmal eine Runde, um die restlichen Lebensmittel zu verteilen und uns zu verabschieden, jedoch nicht, ohne einen nächsten Aktionstermin für Anfang Februar festzulegen. Wir sind schon sehr gespannt, welche Eindrücke uns dann erwarten.



Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder gar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.