„Dortmund war immer gut zu uns“ sagte Stephan mal bei einem dort stattfindenden Konzert; auch für uns Fans ist Dortmund eine ganz besondere Anlaufstelle im Rahmen einer Onkelz-Tour.
 
Und deshalb wollen wir auch gut zu Dortmund sein und lassen regelmäßig unser Feuer in dieser Stadt der Kohle und des Stahls brennen – nämlich mit einer monatlich stattfindenden Aktion, die uns an die Hotspots der Metropole führt. Dort sind wir für die Bedürftigen wenigstens für einen Tag der Halt, den die Onkelz uns schon immer gegeben haben. Auch ohne Konzert sind wir hier immer zahlreich vertreten. Das wiederum zeigt: Das Projekt „Licht der Hoffnung“ liegt uns Mitgliedern schwer am Herzen.
 
Unsere Gruppe besteht diesmal aus elf teilnehmenden Mitgliedern: Chris, Claudi, Kevin, Dirk, Albin, Matt, Günther, Heiko, Pelle, Henning und Tobi, die nicht nur mit ihrem Tatendrang glänzen, sondern zudem mit dem nötigen Know-how versehen sind, um die Bollerwagen nicht nur mit den obligatorischen Carepaketen zu beladen, sondern auch die Weitsicht besitzen, auch T-Shirts, kurze Hosen, Schuhe und Mützen einzupacken. Dinge, die für dich und mich als selbstverständlich gelten, jedoch nicht für jeden so einfach verfügbar sind in ihrem Alltag, vor allem dann nicht, wenn man die Straße sein Zuhause nennt.
 
Wir beginnen unsere B.O.S.C. Aktion am Bahnhof, wo wir schon vor Ort Menschen mit den wohlsortierten Lebensmittelpaketen versorgen können. Auch die mitgebrachte Kleidung findet ihre ersten Abnehmer.
 
Henning fällt ein älterer Mann auf, der durch die Mülltonnen des Bahnhofs wühlt, anscheinend um Pfandflaschen zu sammeln. In seiner unnachahmlichen Art geht er auf den Herrn zu und verwickelt ihn in ein Gespräch, in dem sich herausstellt, dass das Sammeln von Pfandflaschen die einzige Existenzgrundlage für ihn zu sein scheint, um sich noch irgendetwas leisten zu können im Leben. Und trotz seiner offensichtlichen Armut ist er so bescheiden und nimmt nur das Nötigste von uns; nicht aus falschem Stolz heraus, sondern aus demselben Grund, aus dem er Pfand sammelt: der Notwendigkeit halber.
 
Henning fällt es leicht, die Kommunikation zu den Obdachlosen und anderen Bedürftigen aufzubauen, da er durch die Teilnahme an mehreren LdH-Aktionen bereits die Routine innehat; außerdem besitzt aber er auch augenscheinlich ein Talent dafür, den Menschen auf Augenhöhe zu begegnen und ihr Vertrauen für sich zu gewinnen. Was extrem wichtig ist für mittellose Menschen, die auf der Straße leben und die nicht mal wissen, wie sie den morgigen Tag überstehen werden.
 
Das fällt uns besonders in der Dortmunder Innenstadt auf, wo wir auf einen wohlgesonnenen Mann stoßen, der sein gesamtes Hab und Gut mit sich führt, sein Schuhwerk jedoch schon bessere Tage gesehen hat. Wir fragen ihn, welche Schuhgröße er hat, und prompt können wir ihm ein Paar in der passenden Größe spendieren. Als er seine neuen Schuhe voller Freude Probe läuft, lässt er seine persönlichen Habseligkeiten bei uns. Etwas, das in der Szene schon als großer Vertrauensbeweis gilt und auch uns mit Stolz erfüllt und uns wieder mal aufzeigt, dass wir das richtige tun.
 
Als wir am Stadtgarten ankommen, um noch weitere Vespertüten und Kleidungsstücke zu verteilen, haben wir sogar die Gelegenheit, den dort zuständigen Streifenpolizisten mit einer Flasche Wasser auszuhelfen, welche von den Beamten an einen an Überhitzung leidenden Bürger weitergegeben wird.
 
Nach vollendeter Arbeit wird uns wieder bewusst, dass, ganz egal wie klein die Zuwendung zu sein scheint, sie in Wirklichkeit mehr ausmachen kann, als man zu denken vermag. Ein offenes Ohr für jemanden zu haben, dessen Worte ungehört bleiben, kann für eben diese Menschen bedeuten, dass sie dem nächsten Tag mit mehr Hoffnung begegnen können.
 
Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder gar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.