Gut ausgerüstet mit Lebensmitteln und Kleidung, aber etwas in der Unterzahl, was die Anzahl der helfenden Hände angeht, starten Tina und ich, Bernd, an diesem kalten Novembersamstag eine Hilfsaktion in der Onkelz-City Frankfurt. Da wir uns beide noch nicht kennen, nehmen wir uns zunächst einmal die „harmlosen“ Nebenstraßen vor, wie zum Beispiel die Liebfrauenstraße in der Nähe der Hauptwache. Dort können wir vielen Personen etwas Gutes tun und sie mit Essen und Getränken versorgen. Dabei beobachtet uns ein Paar, das uns dann auch auf die Aktion anspricht. So können wir vom B.O.S.C. und den vielen guten Taten, die unsere Mitglieder in ganz Deutschland vollbringen, erzählen.

Im Anschluss daran geht es dann langsam in Richtung Kaiserstraße – also zu den Orten in Frankfurt, die nicht den schönen Schein einer heilen Welt ausstrahlen, sondern wo das Elend zuhause ist. Dorthin, wo man als Tourist möglichst schnell das Weite sucht. Dahin also, wo niemand von uns enden möchte – denn genau dort weißt du, dass du ganz unten angelangt bist und der Weg raus aus dem Morast steinig und hart werden wird. Je näher wir also dem Bahnhofsvorplatz, Kaisersack genannt, kommen, desto mehr Bedürftige passieren wir und desto mehr an Lebensmittelspenden geben wir aus.

Besonders in Erinnerung bleibt mir ein gut gekleideter Herr, der nach etwas zu Essen fragt. Sein Erscheinungsbild irritiert mich, was er bemerkt. Er merkt direkt an, dass er ebenfalls bedürftig sei und er uns sonst nicht ansprechen würde. Der äußere Schein sagt also nichts aus, denke ich mir. Hinter jeder Fassade kann sich alles verbergen. Im Anschluss machen wir noch einen Abstecher zur Taunusstraße. Dort versammeln sich zumeist größere Gruppen, Personen mit Suchtproblemen. Alles, was wir noch haben, verteilen wir hier. Viel ist es nicht mehr, aber es reicht aus, sodass alle etwas bekommt.

Nach knapp zwei Stunden endet unsere Aktion. Wir sind mega happy, dass wir beide das Ganze so gut gerockt haben – besonders in Anbetracht der Tatsache, dass wir uns bisher nicht gekannt haben und die Nachfrage in dieser Stadt immer hoch ist. Wir freuen uns darüber, etwas Hoffnung in Form von Aufmerksamkeit und einer Kleinigkeit zu Essen gegeben zu haben und sind uns sicher, dass wir die nächste Aktion genauso gut meistern werden.

Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder sogar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.