Frankfurt – die Erste! An diesen beiden letzten Tagen des Wonne-Monats Juli sollen in der Frankfurter Innenstadt gleich zwei soziale Aktionen des B.O.S.C. stattfinden. Denn der W ist in der Stadt. Und das motiviert viele Mitglieder aus den entlegensten Winkeln der Bundesrepublik nach Hessen zu kommen. An diesem beschaulichen Sonntag sind sogar Mitglieder aus Österreich mit am Start.

Treffpunkt ist gegen 14 Uhr die Frankfurter Hauptwache. Dort treffen sich Henning, Sandra, Anne und Jens, Manuela, Nicole, Guido sowie Kirstin und Wolfi, um in der Innenstadt und rund um die Zeil Bedürftige mit dem Notwendigsten zu versorgen. Insgesamt sind vier Bollerwagen am Start. Diese sind ausgestattet mit Nahrungsmitteln, (Heiß-)Getränken, Hygienebeuteln und Second Hand Kleidung.

Direkt am Treffpunkt kommt eine Frau zu uns – sie riecht extrem nach Fäkalien – und benötigt dringend etwas zu Essen und zu Trinken. Für einige von uns ist dies eine sehr bestürzende Begegnung, da die Frau in keiner guten Verfassung ist. Sie ist dankbar darüber, etwas essen zu können, und zieht sich dann zurück.

Wir streifen weiter durch die Straßen und treffen auf einen sehr freundlichen, kleineren, älteren Herrn, der sodann auch schnell seine Frau zu sich ruft, als er feststellt, dass es hier Lebensmittel und Kleidung – insbesondere Schuhe – für umsonst gibt. Sie eilt dann auch – ihrem Alter entsprechend schnell – zu uns. Es ist wirklich herzallerliebst, die Freude der beiden Menschen zu sehen und nachempfinden zu können. Wir wechseln noch ein paar Worte und ziehen weiter. Auf der Zeil angekommen gesellen sich Noreia und Jackie zu uns. Sie steuern Sonnencreme zu den Hygienebeuteln dazu und wir besprechen kurz, wohin wir als nächstes weiterziehen wollen.

So ziehen wir also weiter die Zeil entlang und sind überrascht darüber, wie wenig doch los ist: kaum bedürftige Personen sind hier anzutreffen. Wir fragen uns also, ob es am Sonntag liegt oder an der Uhrzeit oder womöglich der Jahreszeit? Als sich das Ende der Zeil nähert und nachdem wir einzelne Personen haben versorgen können, gehen wir runter in die U-Bahnstation und treffen dort auf jemanden, der uns direkt sagt, dass weiter hinten jemand liegt, der unbedingt Schuhe braucht. Wir versorgen ihn und gehen weiter und sehen, dass in einer Ecke eingekauert zwei Personen schlafen. Ob die beschriebene Person dabei ist, erkennen wir nicht. Da die beiden sehr fest schlafen, schnüren wir für sie ein Care-Paket und legen dieses neben ihre Schlafplätze – wohl darauf bedacht, sie nicht zu erschrecken.

Da sich der Tag mittlerweile langsam dem Ende neigt, beschließen wir, die Aktion nun auch zu beenden. Wohl wissend, dass wir am Folgetag in einer anderen Besetzung erneut ein Licht der Hoffnung durchführen werden. Mit dem guten Gefühl, an diesem Sonntag ein paar Personen versorgt zu wissen, verabschieden wir uns und sind froh darüber, die Welt wieder ein kleines bisschen mehr mit Nächstenliebe und Solidarität erfüllt zu haben

Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder gar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.