Nicht Freitagnacht in Frankfurt, sondern an einem Samstag mitten im Februar bekomme ich, Bernd, endlich Unterstützung beim Entzünden eines kleinen Lichts der Hoffnung in den verdreckten Straßen rund um den Hauptbahnhof. Frank kommt mit seiner Frau Michi zur Unterstützung. Nun sind wir gut bestückt mit Rucksäcken, Taschen und einem praktischen Rollkoffer voller Kleidung, Nahrungsmitteln, Getränken und Hygieneartikeln. Auch die Spenden zweier Mitglieder aus NRW, die eine Woche zuvor postalisch an mich gesendet worden sind und die ich heute mit dabeihabe, finden in Frankfurts Straßen ihre Bestimmung und werden in dankbare Hände verteilt.

Wir starten also am Hauptbahnhof und ziehen durch die Straßen, die nach bekannten deutschen Flüssen benannt wurden.

In einer dieser Straßen treffen wir auf zwei Frauen. Als wir mit ihnen reden und sie nach unserem Antrieb, diese soziale Aktion zu starten, fragen, sprechen wir natürlich über die Onkelz. Eine der beiden stimmt dann ihr Lieblingslied an: Nur die Besten sterben jung…

In der Kaiser- und der Karlstraße treffen wir auf eine Vielzahl an Konsumenten. Sie freuen sich sehr über die Nahrungsmittel, die wir an sie verteilen. Gespräche sind hier eher kurz, wir merken, dass sie geradeeher auf der Suche nach etwas anderem sind und ziehen deshalb weiter. In der Niddastraße sehen wir einen Mann, der mich von meiner Solo-Aktion im Januar wiedererkennt. Das freut mich, denn es zeigt mir, dass meine „Einzelkämpfer-Aktionen“ nicht unbemerkt bleiben und geben mir Motivation, diese auch weiter durchzuführen. Wir gehen weiter bis plötzlich eine Gruppe an Bedürftigen zu uns kommt, die dann direkt von uns versorgt wird. Zunächst fühlen wir uns etwas überrannt, dann aber klärt es sich schnell und wir können zu dritt sehr gut den Ansturm bewältigen, bis alle zufrieden mit Etwas davonziehen.

Gegen 12:30 Uhr treffen wir wieder am Bahnhofsvorplatz mit leerem Gepäck ein. Einzig Hundefutter haben wir noch übrig, da wir heute keine Personen mit Hund angetroffen haben. Wir sprechen über unsere Eindrücke, über das, was wir gerade gemeinsam erlebt haben und stellen fest, dass ausnahmslos alle Personen dankbar und freundlich waren. Vereinzelte Gespräche haben wir geführt. Alles in allem konnten wir circa 50 Personen mit kleinen Dingen zum Überleben ausstatten und dadurch vielleicht sogar bei dem ein oder anderen das Licht der Hoffnung am Leuchten erhalten.

Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder gar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.