Wir können alles – auch als Duo! Das ist das Motto der ersten Licht der Hoffnung Aktion im neuen Jahr 2024 in der Schwabenmetropole Stuttgart. Jens und ich, Anne, sind heute als Dreamteam unterwegs und erleben viel auf Stuttgarts Straßen: erneut eine Menschenmasse rund um die Königsstraße, eine Demo gegen Nazis, sowie die Essensausgabe an der Vesperkirche (Leonhardskirche), vor der wir auch viele bedürftige Menschen antreffen, die wir mit dem, was wir in Rucksack (Hygieneartikel) und Bollerwagen (Getränke, Vespertüten, Suppen und Süßigkeiten) dabeihaben, zusätzlich versorgen können.

Wir starten wie gewohnt an der Paulinenbrücke, wo wir heute jedoch niemanden antreffen. Ein paar Schritte davon entfernt, im angrenzenden Grüngürtel, entdecken wir jedoch eine Gruppe von Leuten, zu denen wir auch direkt hin pilgern. Sie sind zunächst sehr mit sich selbst beschäftigt und merken nicht, dass wir sie ansprechen. Doch dann ist das Eis schnell gebrochen – ja, es ist tatsächlich auch etwas frisch an diesem Samstag im Januar – und sie sind froh, dass wir ihnen heißen Kaffee und eine Suppe anbieten. Wir reden über dies und das und wir fragen, weshalb heute niemand am üblichen Platz unter der Brücke ist. Sie erzählen uns von der Vesperkirche und dass sich um diese Uhrzeit, es ist 15 Uhr, die meisten dort aufhalten, da es dort zu essen gibt.

Nachdem wir alle ausgestattet haben und die Gespräche abklingen, machen wir uns als nächstes zur Leonhardskirche auf.

Auf dem Weg dorthin treffen wir zwei betagte Männer. Sie freuen sich über die Vespertüte. Einer sagt, dass er in der Apotheken-Umschau gelesen hat, dass Kiwis besser seien als Bananen, da man davon nicht so festen Stuhl bekommt, jedoch die gleichen Vitamine enthalten seien. Ich merke mir das und denke mir: klar, wir können das nächste Mal auch Kiwi statt Banane in die Vesperbeutel packen und die Beschenkten wählen lassen, was sie lieber mögen.

Dann sind wir bei der Kirche und treffen eine weitere Gruppe von Leuten. Sie stehen in der Nähe einer Person, die auf der Parkbank sitzt. Ihn kennen wir auch schon von der Paulinenbrücke, und auch dort ist er immer recht unfreundlich. Gerade schreit er die Leute aus der Gruppe an, die sich daraufhin etwas abseits stellen. Wir beachten ihn kaum und gehen auf die Gruppe zu. Sie lenken dann auch ihren Fokus auf uns, weg von ihm und seinem Gekeife, und nehmen gerne einen Kaffee, etwas Suppe, und von dem bisschen, was nun noch im Wagen übrig ist. Im Gespräch kommen wir auf den Verein und die Band zu sprechen. Als wir noch einen Schal aus dem Rucksack zaubern und einem Fan überreichen, leuchten dessen Augen auf. Ein anderer aus der Gruppe ist da direkt auch Feuer und Flamme. Wir sichern ihm zu, dass wir bei unserer nächsten Tour im Februar auch für ihn einen Schal mitbringen werden, oder besser noch: einen Hoodie! Er freut sich, glaubt uns vielleicht aber auch nicht so recht. Wir sagen ihm jedoch nachdrücklich, wann wir kommen, und er sichert zu, dass er dann auch an der Paulinenbrücke sein wird.

Da unser Wagen nun bereits nahezu leer ist (der Rucksack ist tatsächlich leer), gehen wir auf direktem Weg zum Auto zurück. In einer kleinen Seitenstraße sehen wir jemanden mit seinem Hund sitzen. Dem Hund geben wir das letzte Hundefutter, das wir haben. Der Mann freut sich über den Kaffee. Er erzählt, dass er in einem Wohnwagen lebt und Solarmodule hat, mit denen er Strom und Warmwasser erzeugt. Dann reden wir noch über dies und das und ziehen weiter.

Am Auto angekommen, verstauen wir alles und ziehen nochmals los, um eine Kleinigkeit zu essen. Nach der Aktion tut es erstmal gut, das Erlebte und Gehörte sacken zu lassen und zu verarbeiten, bevor es wieder nach Hause in den Alltag geht. Nichtsdestotrotz wird es erneut ein Licht der Hoffnung geben, dann auch wieder mit dem Rest des Teams – und vielleicht sogar dem ein oder anderen neuen Gesicht, das zum Schnuppern oder zur Unterstützung mit dabei sein wird.

Wenn auch Du Lust hast, eine solche Aktion zu unterstützen oder gar selbst zu planen und durchzuführen, melde Dich unter https://mein.bosc.de an.